Die Tribüne tanzt!

(bz) Langweilig geht es bei den Heimspielen des FC 04 in dieser Saison nun wirklich nicht zu. Gegen den Freiburger FC erlebten die 350 Zuschauer wiederum ein Spiel voller Dramatik, zahlreicher Höhepunkte und Tore. Wer an diesem trüben Tag lieber Premiere geschaut hat, ist selbst schuld. Kein Bundesligaspiel war in jüngster Vergangenheit so mitreisend wie die Begegnung dieser beiden südbadischen Traditionsclubs.

Beim FC 04 reihte sich unter der Woche eine Hiobsbotschaft an die andere. Jan Hoffmann und Torwart Didi Hummel verletzten sich in dieser Woche und konnten nicht spielen. Kapitän Martin Jung musste verletzungsbedingt nach 40 Minuten das Feld verlassen. Libero Eugen Ptak wurde an allen Ecken und Enden vermisst. Die Defensive präsentierte sich an diesem Tag in ungewohnter Formation und dies kam den spielstarken Gästen natürlich gelegen. Bereits nach vier Minuten nutzte Michael Schweigert die zeitweilige Konfusion im Rastatter Strafraum zur Gästeführung. Vom FC 04 war lange nichts zu sehen, im Gegenteil, immer wieder brannte es im Rastatter Strafraum. Nach 15 Minuten kam etwas mehr Ordnung in das Spiel des FC 04 und die ersten beiden guten Chancen wurden herausgespielt. Aber kurz darauf folgte der nächste Tiefschlag. Aydyl Berisha erzielte per Kopf das 0:2. "Oh je", dachten sich wohl die meisten Zuschauer, wie soll das nur gut gehen? In der 25. Minute dann endlich einmal Glück für den FC 04. Der schwache Schiedsrichter Stefan Grüsser aus Villingen, der wieder einmal eindrucksvoll unterstrich, dass er nicht ohne Grund aus der Oberliga abgestiegen ist, entschied nach einem Schubser auf Strafstoß für den FC 04. Gino Cimino ließ sich diese Chance nicht nehmen und verkürzte auf 1:2. Nun bestimmte der FC 04 das Geschehen auf dem Platz. Angetrieben von den Zuschauern, wurde der FFC zeitweise im eigenen Strafraum eingeschnürt. Zweimal landete der Ball an der Latte des Freiburger Tores, weitere gute Chancen - insbesondere Paulo da Silva-Ferreira fehlte heute das Schussglück - wehrte der Freiburger Torwart ab. Der erste Entlastungsangriff der Freiburger im zweiten Abschnitt schien dann die endgültige Entscheidung zu bringen. Erneut köpfte Berisha eine genau gezirkelte Flanke ein. 1:3 im Rückstand gegen einen spielstarken Gegner noch dazu stark ersatzgeschwächt. Das Spiel war eigentlich verloren.

Aber eben die Tatsache, dass sich diese Mannschaft zu keinem Zeitpunkt aufgibt und an sich glaubt, bringt die Zuschauer geschlossen hinter das Team. Der eingewechselte Isa Hacalar erzielte in der 70. Minute nach einem Fehler von FFC-Torsteher Sascha Bräuner den Anschlusstreffer und nun war die Kulisse wieder da. Als Lukas Kwasniok dann in der 75. Minute den Ausgleich erzielte, kannte die Freude und der Jubel auf den Rängen keine Grenzen mehr. Schlachtgesänge, Anfeuerungsrufe, Klatschen, die Zuschauer wurden zum 12. Mann und wie groß wäre erst die Party auf der Tribüne gewesen, hätten Rastatts Stürmer nur  eine der drei Großchancen in der Schlussphase zum Siegtreffer genutzt. Es sollte aber nicht sein. Glück hatte unser Team dann in der 88. Minute, dass Schiedsrichter Grüsser ein Tor des FFC nicht gab, da er zuvor das Spiel unterbrochen hatte. Aber auch der FC 04 hatte reichlich Grund, sich über den Schiedsrichter zu beklagen. Nicht zu fassen, dass er übersah, wie Oliver Sturm im Strafraum umgerissen wurde oder dem Freiburger de Min nach einem üblen Foul nicht die rote Karte zeigte. Zum Glück verteilte er seine Fehlentscheidungen auf beide Teams, so dass am Ende nur noch von dem tollen Spiel, dass beide Mannschaften den Zuschauern geboten hatten, gesprochen wurde. Es war Werbung für den Amateur-Fußball und es bleibt zu hoffen, dass noch mehr Zuschauer samstags den Fernseher gegen einen Besuch im  Münchfeldstadion eintauschen!

 

FC Rastatt 04: Hummel, Djordjevic, Posipal (65. Hacalar), Gruber (88. Carugno), Jung (43. Kwasniok), Kolodzick, Sturm, das Grasas, Jerilow , Cimino , da Silva-Ferreira

Freiburger FC: Bräuner, Ivancic, De Min, Schweigert, Heidenreich, Hummel, Berisha (80. Busch), Riccardi, Volk, Filipe, Breymann

Tore: 0:1 Schweigert (4.), 0:2 Berisha (23.), 1:2 Cimino (25. Foulelfmeter), 1:3 Berisha (58.), 2:3 Hacalar (70.), 3:3 Kwasniok (75.); Schiedsrichter: Stefan Grüsser, Villingen, Zuschauer: 350, Rote Karte: Nando Riccardi (86.)

 

 

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